Aus einem Artikel der Frankfurter Rundschau vom 31.10.2019:
Zitat: "Bislang gab es diverse Untersuchungen zum Insektensterben. Nun rüttelt eine größere Studie an knapp 300 Standorten in Deutschland auf.
Eine neue Studie belegt, was viele Fachleute und Naturfreunde schon lange befürchten: Die Zahl und Vielfalt der Insekten in Deutschland schrumpfen dramatisch."
Die Homepage der Zeitschrift "Agrarheute" konterte noch am selben Tage mit dem Kommentar: "Forscher der TU München haben neue Zahlen zum Insektensterben vorgelegt. Einen unmittelbaren Zusammenhang zur Intensität der Landnutzung fanden sie nicht."
Die Gründe für das massive Insektensterben (ein Rückgang der Biomasse von mehr als 60% in Wiesenlandschaften und 40% in Waldlandschaften) scheinen mannigfaltig zu sein. Man begründet dieses mit der exzessiven industriellen Landwirtschaft, deren Nutzung von Giften, Überdüngung (die einen Rückgang von Wildpflanzen nach sich zieht) und die pflegeleichte "ausgeräumte" Kulturlandschaft. Auch gehören wohl die Bodenversiegelung und die Lichtverschmutzung dazu.
Doch was können wir dagegen tun? Seit Jahren werden immer wieder Insektenhotels empfohlen. Was nützt ein solches Hotel aber letztendlich, wenn die Hotelgäste keine Nahrung finden oder die Nahrung vergiftet ist?
Zunächst sollten wir Gartenbesitzer weitestgehend auf den Einsatz von Chemie (Herbizide und Pestizide) verzichten. Auch der Einsatz von Kunstdünger kann reduziert werden. Viele Hobbygärtner wissen beispielsweise gar nicht, dass ein Übermaß an Stickstoff bei sehr vielen Gemüsearten dazu führt, dass Bitterstoffe in den Pflanzen gespeichert werden und das Gemüse dann auch bitter schmeckt.
Wird eine Wildblumenwiese angelegte, muss diese grundsätzlich nicht gedüngt werden; denn es handelt sich meist um sogenannte Magerwiesen. Werden Gründüngerpflanzen und Leguminosen eingebracht, ist nichts weiteres notwendig. Der Herbstschnitt bleibt liegen und wird zu Humus.
Es gibt mittlerweile viele Anbieter von Mischungen für Schmetterlingswiesen, Bienenwiesen etc. Die Resonanz ist dazu völlig unterschiedlich. Wir sind keine großen Freunde dieser Mischungen. Denn das Saatgut besteht aus Lichtkeimern, Dunkelkeimern und Kaltkeimern. Viele der Wildblumen sind Lichtkeimer.
Bringt man die Mischung nun auf - oder in den Boden, ist das gar nicht so einfach; denn die Dunkelkeimer müssen in den Boden eingearbeitet werden; die Lichtkeimer müssen jedoch auf dem Boden liegen. Beide werden in der Regel im Frühjahr oder Frühsommer ausgebracht. Es sind jedoch auch die Kaltkeimer in dieser Mischung. Es ist für uns nicht so ganz schlüssig, wie das funktionieren soll. Deshalb sind wir eher der Meinung, dass es sinnvoller ist, die Samen getrennt auszubringen. Fallen standortbedingt einige Sorten aus, kann man immer wieder die eine oder andere Sorte ausprobieren.